Was ist die Chirotherapie?
Die Chiropraktik wird auch als manuelle Therapie bezeichnet. Sie hat sich aus der amerikanischen Osteopathie entwickelt, war aber in ihren Ursprüngen schon im alten Ägypten bekannt. Es war ursprünglich eine Handgrifftherapie, die von Laien ausgeführt wurde. Durch bestimmte Handgriffe wurden gegeneinander verschobene oder verrenkte Wirbelkörper oder andere Gelenke wieder „eingerichtet“.
Chirotherapie
Alle Wirbel sind über Gelenke miteinander verbunden und so für die Beweglichkeit der Wirbelsäule verantwortlich. Zwischen den Wirbeln treten Nerven aus der Wirbelsäule, laufen zu den inneneren Organen und zum Bewegungsapparat und versorgen die Sinnesorgane und auch die Haut. Veränderungen in den Gelenken betreffen auch diese Nerven. Durch kleine Verschiebungen und Verrenkungen kann das Zwischenwirbelloch verengt sein. Der Nerv dort wird eingeklemmt und geschädigt. Durch die Nervenreizung können nachfolgend Organstörungen entstehen. Häufig treten starke Schmerzen durch Blockierungen der Gelenke auf. Die meisten Wirbelverschiebungen sind auf Haltungsschäden zurückzuführen. Die Chiropraktik wird vor allem in der Therapie von Schmerzen oder von Fehlfunktionen innerer Organe angewendet, die durch diese Reizung ausgelöst werden.
Wie geht der Chiropraktiker vor?
Der Chiropraktiker mobilisiert und manipuliert die Gelenke. Das bedeutet, dass er sie ohne viel Kraftaufwand mittels bestimmter Handgriffe in ihre alte Position bringt und somit wieder beweglich macht. Günstig für einen Erfolg der Therapie ist die anschließende Krankengymnastik, bei der der Patient aktive oder passive Bewegungen unter Anleitung ausführt. Die betroffenen Muskeln werden aktiv angespannt und anschließend durch den Therapeuten gedehnt. Durch die Krankengymnastik wird die Muskulatur gekräftigt.
Wer kann Chiropraktik anwenden?
Die heutige Chiropraktik ist wissenschaftlich voll anerkannt. Sie sollte jedoch nur von Ärzten und ausgebildeten Chiropraktikern ausgeführt werden, da ein einziger falscher Griff zu schweren Schäden an der Wirbelsäule und in schlimmen Fällen auch zu Lähmungserscheinungen führen kann. Angewendet wird die Therapie bei Funktionseinschränkungen der Wirbel oder anderer Gelenke.
Wann darf die Chiropraktik nicht angewendet werden?
Nicht anwenden darf man die Chiropraktik bei Patienten mit akuten entzündlichen Erkrankungen in der Behandlungsregion, genauso wenig nach Verletzungen mit Knochenbeteiligung oder Osteoporose. Ein akuter Bandscheibenvorfall schließt diese Therapie ebenso aus wie schlimme Fehlstellungen oder eine Hämophilie (eine erhöhte Blutungsneigung).